Anfang November nutzte die Klasse 8.3 die Möglichkeit, als Zuschauer an einer öffentlichen Verhandlung des Wernigeröder Amtsgerichts teilzunehmen. Im Eingangsbereich mussten wir eine Lichtschranke durchqueren und wurden vom Sicherheitspersonal einzeln mit dem Metalldetektor abgesucht, was uns teilweise sehr verängstigte.
Vor dem Sitzungssaal warteten wir zusammen mit dem Angeklagten und Zeugen gespannt auf den Aufruf der Strafsache. Der Vorsitzende stellte fest, ob der Angeklagte nebst Verteidiger sowie die Beweismittel, wie zum Beispiel Zeugen, vor Ort waren. Zeugen mussten den Sitzungssaal erst einmal wieder verlassen. Im Anschluss erfolgte die Vernehmung des Angeklagten durch den Richter. Es schloss sich die Verlesung der Anklageschrift durch den Staatsanwalt an. Danach erfolgte die Vernehmung des Angeklagten zu dem eigentlichen Strafvorwurf mit Beweisaufnahme. Die Beweisaufnahme beinhaltete Fotodokumentationen und auch die Vernehmung von Zeugen. Auf der Anklagebank saß ein 30jähriger junger Mann ohne Schulabschluss, ohne Ausbildung, der wegen Körperverletzung, Alkoholmissbrauch, Drogenkonsum, Beamtenbeleidigung etc. einige Akten füllte und zum Tatzeitpunkt einen Alkoholwert von 2,43 Promille im Blut hatte. Nach den Schlussvorträgen des Staatsanwalts und des Verteidigers hatte der Angeklagte das letzte Wort. Zur Beratung des Gerichts mussten wir den Sitzungssaal kurzzeitig wieder verlassen. Mit Weiterführung konnten wir erneut eintreten und es erfolgte die Urteilsverkündung. Der Angeklagte war zum Tatzeitpunkt unzurechnungsfähig und die Akten wurden ohne weitere Strafe für den Angeklagten geschlossen.
Wir konnten an diesem Tag lernen, wie eine Gerichtsverhandlung abläuft, eine interessante und lehrreiche Erfahrung für uns.
(Text: Klasse 8.3)