Schulprogramm

Das Schulprogramm des Gymnasiums Wernigerode orientiert sich an drei Leitgedanken:

1. LERNEN ERMÖGLICHEN

Unsere Schule bietet allen Lernenden einen ganztägigen Lernort, an dem sowohl fachliche als auch überfachliche Kompetenzen erworben werden können. Die Schülerinnen und Schüler haben die Möglichkeit, aus einem großen Spektrum an Wahlpflichtkursen auszuwählen. Mit einem breit aufgestellten Kursangebot und der kontinuierlichen Nutzung digitaler Werkzeuge werden vielfältige Studienvoraussetzungen geschaffen.

Darüber hinaus bieten wir zahlreiche Möglichkeiten der individuellen Förderung. Im Rahmen unseres Ganztagskonzepts und durch die Beteiligung im Netzwerk LemaS unterstützen wir die Entfaltung individueller Begabungen, Stärken und Fähigkeiten unserer Lernenden. Neben dieser Förderung besonderer Fähigkeiten und Talente nutzen wir unsere Ressourcen auch, um Lernherausforderungen individualisiert zu begegnen.

Unterrichtsbegleitende und fachübergreifende Projekte bleiben als besondere Erprobungsräume nachhaltig in Erinnerung und tragen wesentlich zur Ausbildung überfachlicher Kompetenzen bei.

Aus einem großen Spektrum an Wahlpflichtkursen auswählen

• Ethik oder Religion (evangelisch / katholisch) ab Klasse 5 anwählen
• Mit Französisch, Spanisch oder Latein als zweite Fremdsprache ab Klasse 7 starten
• Im Sportunterricht ab Klasse 9 sportartspezifisch trainieren: z.B. Tennis, Tischtennis, Tanzen, Judo, Schwimmen, Volleyball, Leichtathletik, Badminton, Schwimmen, Geräteturnen, Fußball, Basketball oder Fitness

Die Fachkompetenz in Englisch erweitern

• Die Chance des erweiterten Englischunterrichts zur Vorbereitung auf den bilingualen Unterricht ab Klasse 5 nutzen
• Das bilinguales Unterrichtsangebot wahrnehmen: Biologie und Geschichte in englischer Sprache ab Klasse 7

Mit einem breit aufgestellten Kursangebot vielfältige Studienvoraussetzungen ermöglichen

• Psychologie
• Wirtschaftslehre
• Informatik
• Astronomie
• Fremdsprache

Digitale Kompetenz entwickeln

• Mit digitalen Werkzeugen im Unterricht arbeiten und kontinuierlich die Entwicklung von Medienkompetenz entsprechend den Vorgaben der Fachlehrpläne unterstützen
• Die virtuellen Lernräume auf der Lernplattform Moodle nutzen und damit digitale Kommunikationswege für den Unterricht erschließen
• Medienpädagogisch auf aktuelle Anforderungssituationen reagieren
• Mit Hilfe des Fux-Noten-Systems die Klassenbucheinträge (Protokoll der Unterrichtsinhalte, Hausaufgaben, Fehlstunden) fachübergreifend sichtbar machen und Schülerinnen und Schülern einen transparenten Überblick über die erteilten Zensuren ermöglichen
• Einen Tablet-Führerschein erwerben
• In Ganztagsangeboten digitale Interessen vertiefen: Programmieren mit Scratch, Cyber-Mentor+, Schülerfirma (3D-Druck, Lasercutting, usw.)

Talente entdecken und weiterentwickeln

• In Ganztagsangeboten Talente ausleben: drei verschiedene Chöre, Schulband, Jugend forscht, Schach-AG, Theater-AG, Nähkurs, Handwerks-AG, Vorbereitung auf das Französisch-Zertifikat DELF
• Auf Möglichkeiten der Begabungsförderung aufmerksam werden und unterstützende Begleitung erfahren: Roland-Berger-Stiftung, „Leistung macht Schule“ (Bund-Länder-Initiative zur Förderung leistungsstarker Schülerinnen und Schüler)
• An naturwissenschaftlichen Olympiaden, Literatur- und Sprachenwettbewerben teilnehmen
• Sportliche Angebote im Rahmen des Ganztags und darüber hinaus nutzen
• Vergleiche auch die sportlichen, kulturellen, musischen Angebote unter dem Leitgedanken 3 „Gemeinschaft leben“

Lernherausforderungen begegnen

• Niedrigschwellig angelegte Förderangebote im Rahmen der Ganztagsschule wahrnehmen: Hausaufgabenbetreuung, Förderkurs Mathematik, „Große für Kleine“ (Schüler helfen Schülern)
• Die Vertrauenslehrkräfte ansprechen
• Die Unterstützung durch eine sozialpädagogische Mitarbeiterin nutzen
• Lernpatenschaften in den Klassen schließen

Unterrichtliches Lernen durch begleitende Projekte vertiefen

• Im Mittelalterprojekt oder während der Projekttage der letzten Schulwoche neue Lernwege ausprobieren
• In Studienfahrten nach Rom, Barcelona, Paris oder London den Horizont erweitern
• In Exkursionen nach Weimar, Wolfsburg, Halberstadt, Wittenberg, Bremerhaven oder Auschwitz kritisch der deutschen Geschichte begegnen
• Sich in Sportfesten und Skikursen körperlich auspowern

Nachhaltigkeitsziele verwirklichen

• Frisches Trinkwasser an allen drei Schulstandorten zur Verfügung stellen
• Gesunde Ernährung ermöglichen (vgl. auch 3.1. „Den Lebensort Schule mit Eltern- und Schülern gestalten“)
• Baumpflanzaktionen organisieren
• Projekte zu den Zielen der Bildung für nachhaltige Entwicklung gestalten
• In Fachschaftssitzungen und schulinternen Fortbildungen die Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele evaluieren

 

2. IDENTITÄT ENTWICKELN

Kinder und Jugendliche besuchen unser Gymnasium in einer bedeutenden Phase ihrer Entwicklung. Körperliche Veränderungen gehen mit einer Neufindung der sozialen Rollen einher. Die individuelle Persönlichkeitsentwicklung ist ein Prozess, der emotional erlebt und verarbeitet wird. Wir möchten in unserer Schule einen Lebensraum schaffen, der diesen Weg der Persönlichkeitsentwicklung hilfreich begleitet und unterstützt, so dass sich die Kinder und Jugendlichen ausprobieren können und Selbstwirksamkeit erfahren.

Neben der individuellen Persönlichkeitsentwicklung hat auch die regionale Verwurzelung unseres Gymnasiums in Wernigerode und der Region Harz eine identitätsstiftende Wirkung. Schulische Forschungsprojekte, Exkursionen, Kulturangebote und Veranstaltungen zur Berufs- und Studienorientierung nehmen den regionalen Bezug auf und handeln öffentlichkeitswirksam.

Über den wichtigen Austausch mit regionalen Kooperationspartnern hinaus sind wir auch im europäischen Kontext vernetzt. Mit diesem Blick über unseren Horizont hinaus setzen wir uns für Demokratie und Vielfalt ein.

Die Entwicklung der schulischen Identität bedarf der Evaluation im Diskurs aller und ist offen für sinnstiftende Innovation.

Die Entfaltung der individuellen Persönlichkeit unterstützen

• Mit Ganztagsangeboten individuelle Interessen aufnehmen und weiterentwickeln (siehe 1. „Lernen ermöglichen“ und 3. „Gemeinschaft leben“)
• Eine sinnvolle Nutzung des Zukunftstags ab Klasse 7 koordinieren (Börse der Angebote einrichten)
• Berufs- und Studienorientierungsangebote einrichten (BIZ Halberstadt, Klasse 9)
• Das vierzehntägige Praktikum in Klasse 10 vorbereiten und auswerten
• Studienorientierungstage für Klasse 11 organisieren

Regionale Identität stärken

• Den Harz als Lebensraum erkunden und mitgestalten
• Als Schülerfirma in der Öffentlichkeit wirken (siehe auch 1.5. „Talente entdecken und weiterentwickeln“ und 2.5. „Öffentlichkeitswirksam handeln“)
• Mit regionalen Kooperationspartnern zusammenarbeiten: Jugend forscht, Besondere Lernleistung (Forschungsarbeit für Schülerinnen und Schüler der Oberstufe, die im Rahmen des Abiturs präsentiert wird und eine schriftliche Abiturprüfung ersetzt), Berufsorientierung, Wissenschaftliche Arbeitsmethoden (vergleiche auch 3.5. „Für Wettbewerbe trainieren“)
• Wunsch: mehr Zusammenarbeit mit der Hochschule Harz

Europäische Partnerschaften pflegen

• interkulturelle Kompetenz stärken (durch Austausche, Sprachenfahrten, Partnerschulen, Bewerbung für das Erasmus-Programm)

Mit Courage für Vielfalt eintreten und Demokratie einüben

• Veranstaltungen im Rahmen des Netzwerks „Schulen ohne Rassismus“ entwickeln und einer breiten Schulöffentlichkeit zugänglich machen
• Im Unterricht für Antisemitismus und Rassismus sensibilisieren (hierzu Holocaust-Gedenktage, pauschalisierende Äußerungen in Schulbüchern, unreflektierte Bemerkungen als Anlass für eine kritisch-reflektierte Auseinandersetzung nutzen)
• An historischen Orten das Ausmaß erlittenen Unrechts wahrnehmen und aktiv am Aufarbeitungsprozess teilhaben (z.B. anhand einer Fahrt in das nationalsozialistische Vernichtungslager Auschwitz)
• Am Bundeswettbewerb für politische Bildung teilnehmen
• Juniorwahlen vorbereiten und durchführen

Öffentlichkeitswirksam handeln

• Das Schulprogramm kontinuierlich fortschreiben
• Künstlerische Schülerarbeiten öffentlichkeitswirksam ausstellen
• Am Tag der offenen Tür ein einladendes authentisches Bild der vielfältigen Angebote der Ganztagsschule vermitteln
• Schnupperkurse organisieren und Info-Flyer entwickeln
• Das Förderangebot “Große für Kleine” (Schülern helfen Schülern) auf Angebote für Viertklässler erweitern (Lernangebote in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch über die Inhalte der Grundschule hinaus)
• Kinder mit der Arbeitsgemeinschaft „Bee happy“ an die Imkerei heranführen
• Die schulischen Vielfalt auf der Homepage und in Sozialen Netzwerken abbilden

 

3. GEMEINSCHAFT LEBEN

Die Voraussetzung für gelingendes Lernen und die Entfaltung individueller Persönlichkeiten ist der geschützte Rahmen einer Gemeinschaft. Zusammen mit allen am Bildungs- und Erziehungsprozess Beteiligten wollen wir einen Lern- und Lebensort gestalten, in dem gegenseitige Wertschätzung gelebt und eingeübt wird.

Vielfältige musikalische Angebote, kreative Schulfeiern, sportliche Trainingkurse und Wettbewerbe geben jedem Schüler und jeder Schülerin die Möglichkeit, Schulgemeinschaft zu erfahren und mitzugestalten. Auf Fahrten zu Kulturveranstaltungen außerhalb und bei der Teilnahme an vielfältigen Wettbewerben unterschiedlicher Fachbereiche wird ein Gemeinschaftsgefühl ausgeprägt und Schule für die Teilnehmenden als Lebensraum erlebbar.

Den Lebensort Schule mit Eltern- und Schülern gestalten

• Einen konstruktiven, wertschätzenden Dialog zwischen Schülervertretung, Elternvertretung und Schulleitung pflegen
• Elternsprechtage und Elternabende gestalten
• Schulische Projekte durch den Förderverein unterstützen
• Die Gemeinschaft durch gemeinsame Mahlzeiten stärken
• Ein Mittagsangebot am Heltauer Platz und im Stadtfeld anbieten
• In der Zusammenarbeit mit Eltern neue Wege einer schulischen Esskultur entwickeln (z.B. Projekt „Gesundes Frühstück“ wiederbeleben)

Konzerte und Schulfeiern organisieren und gestalten

• Zum Mitsingen in den Chören der Schule einladen: Mädchenchor, Nova Cantica, Little Cantica, Eltern-Lehrer-Chor, Ehemaligenchöre
• Veranstaltungen wie den Kulturklint, die Herbstmatinee, Generationen- und Jahrgangskonzerte, den Adventsworkshop „Große für Kleine“, Weihnachtskonzerte, Weihnachtssingen und viele weitere Events mitgestalten
• Zum Herbst-, Faschings- und Abiball tanzend in Begegnung gehen
• Das Schuljahr mit einem Ritual in der Johanniskirche verabschieden

An Kulturveranstaltungen teilnehmen

• Kulturveranstaltungen besuchen und über das Erlebte ins Gespräch kommen: im Konzerthaus Liebfrauen, in den Volkslichtspielen Wernigerode, im Halberstädter, Braunschweiger oder Magdeburger Theater und an vielen anderen Orten
• Theaterveranstaltungen an der Schule (englisches Theater, Puppentheater) ermöglichen
• Die Leipziger Buchmesse besuchen

Das Bedürfnis nach Bewegung ausleben

• In sportlichen Ganztagsangeboten Gemeinschaft erfahren: z.B. Basketball, Geräteturnen oder Tischtennis
• In der Hofpause am Heltauer Platz zur Musik in Bewegung kommen und weitere innovative Möglichkeiten der Pausengestaltung am Heltauer Platz ausprobieren

Für Wettbewerbe trainieren

• Im Projekt „Jugend forscht“ mentorenunterstützt mit regionalen Kooperationspartnern Kontakt aufnehmen, ein Forschungsdesign entwickeln, wissenschaftlich dokumentieren und öffentlich präsentieren
• Ein Programm für die Teilnahme an Chorwettbewerben einstudieren
• Die Lehrer- / Schülerrollen in spielerischen Wettkämpfen erweitern (z.B. in gemeinsamen Teams beim Firmenlauf)
• An sportlichen Wettkämpfen wie „Sportify“ (Triathlon der Gymnasien des Harzkreises) oder „Jugend trainiert für Olympia“ teilnehmen